Für Einkäufer von IT-Hardwareprodukten ist es häufig nicht ganz einfach zu wissen, welche IP-Schutzklasse die Produkte haben müssen, damit das Gehäuse auch wirklich wasserdicht ist. Die Rugged Notebooks & Tablets von Durabook bieten verschiedene Schutzklassen und eignen sich mehr oder weniger für verschiedene Endanwenderumgebungen. Um Ihnen ein besseres Gefühl zu geben welche Schutzklasse Sie als Entscheider in Ihrer Endanwenderumgebung benötigen, haben wir diesen Beitrag geschrieben.

Ähnlich wie bei Uhren oder anderen sensiblen Informationen gibt es einen großen Unterschied zwischen wasserdicht, wasserfest und anderen beschreibenden, aber nicht spezifischen Bezeichnungen. Im Laufe der Zeit haben sich auf dem Markt mehrere Bewertungssysteme entwickelt und es wurden Prüfstellen eingerichtet, die die Geräte genauer unter die Lupe nehmen. Die beiden bekanntesten unter ihnen sind die NEMA- und IP-Schutzklassen. In dem folgenden Beitrag möchten wir Ihnen einen etwas genaueren Einblick in die IP-Schutzklassen IP65, IP66 und IP67 geben.

IP-Schutzklasse IP65, IP66 und IP67

Was bedeutet IP-Schutzklasse?

Die IP-Schutzklasse klassifiziert verschiedene Stufen der Dichtigkeit eines elektrischen Gehäuses gegen Fremdkörper wie Gegenstände, Wasser oder Schmutz.

Übersicht über die verschiedenen IP-Bewertungen

Die IP-Schutzklassen IP67, IP66 und IP65 werden typischerweise zur Beschreibung der Wasserdichtheit von Gehäusen herangezogen.

Die Schutzklasse IP65 schützt gegen Strahlwasser. Wasser, das aus einer Düse (6,3 mm) aus jeder Richtung gegen das Gehäuse gespritzt wird, darf keine schädlichen Wirkungen haben. Die Testdauer beträgt mindestens 15 Minuten. Die Wassermenge beträgt 12,5 Liter pro Minute und der Druck 30 kPa in einer Entfernung von 3m.

Die Schutzklasse IP66 bietet Schutz gegen starkes Strahlwasser. Wasser, das in starken Strahlen (12,5 mm Düse) aus jeder Richtung gegen das Gehäuse gespritzt wird, darf keine schädlichen Wirkungen haben. Testdauer beträgt auch hier mindestens 3 Minuten. Die Wassermenge beträgt mindestens 100 Liter pro Minute und der Druck 100 kPa in einer Entfernung von 3m.

Die Schutzklasse IP67 bietet Schutz gegen Eintauchen bis zu 1m. Das Eindringen von Wasser in schädlicher Menge darf nicht möglich sein, wenn das Gehäuse unter definierten Druck- und Zeitbedingungen in Wasser getaucht wird (bis zu 1 m Eintauchen). Die Testdauer beträgt auch hier mindestens 30 Minuten. Das Gerät sollte hier dem Eintauchen unter Wasser gemessen an der Unterseite des Geräts unter mindestens einem Meter widerstehen können und mindestens 15 cm gemessen an der Oberseite des Geräts.

IP-Schutzklassen wurden von der IEC (International Electrotechnical Commision) entwickelt und werden vor allem in Europa und Asien herangezogen, aber auch in Nordamerika greift man öfters darauf zurück. Da es sich um internationale Normen handelt, werden die Prüfungen oft vom TÜV und nicht von UL zertifiziert. Beide Teststellen sind dafür bekannt sehr streng zu sein. Zu beachten ist, dass diese Normen zwar für den Einsatz in rauen Umgebungen entwickelt wurden, aber keine Informationen zum UV-Schutz bereitstellen. Deswegen sollten sich Entscheider im Vorfeld nach Möglichkeit gründlich darüber informieren, ob das Gehäuse auch Schutz gegen UV-Strahlen bietet.

Die IEC ist natürlich nicht das einzige Normungsgremium. Daneben ist die NEMA (National Electric Manufacturers Association) auch international anerkannt. Die NEMA-Schutzklassen sind gerade in den USA stark verbreitet. Die NEMA-Schutzklasse 3 entspricht in etwa IP45 und NEMA 4 entspricht ungefähr der Schutzklasse IP66. Die Normen sind ähnlich, aber sie stimmen nicht genau überein, da die Prüfanforderungen unterschiedlich sind. In Nordamerika ist die Angabe der NEMA-Schutzklassen in aller Regel völlig ausreichend und werden nicht selten von Endkunden auch verlangt.

IP-Schutzklassen: Gehäusetypen und Verwendungszwecke

Die Entscheider müssen zur Evaluation der benötigten IP-Schutzklasse die Endanwendungsumgebung genau analysieren. Im Folgenden geben wir Ihnen ein paar Beispiele mit auf dem Weg:

Gehäuse im Kontext Gebäudeautomation

Kleine Kunststoffkästen, die an Gebäuden und Lichtmasten installiert werden und zur Aufnahme von Elektronik für Zugangskontroll-, Videoüberwachungs-, Alarm- und Wi-Fi-Systeme dienen. IP66 ist eine typische Schutzart für diese Anwendungen.

Gehäuse, die für die Unterbringung elektrischer Geräte im Freien verwendet werden, sollten mindestens die Schutzart IP65 haben.

Gehäuse im Kontext erneuerbare Energien

Gehäuse aus Aluminiumdruck zur Unterbringung von Steuerungskomponenten in Solar- und anderen Energieanwendungen im erneuerbaren Kontext. In diesen Fällen wird in aller Regel ein Gehäuse mit der Schutzklasse IP67 gewählt.

Gehäuse im Kontext Fabrikautomation

Jedes Gehäuse (aus Kunststoff, Glasfaser, Aluminium oder Strahl), das zur Unterbringung von Automatisierungskomponenten und Steuerungen in der Fabrikhalle verwendet wird. Die Schutzklasse IP65 wird in der Regel bevorzugt, da diese Schutzklasse vor Spritzwasser schützt und der Entscheider den Einsatzort nicht vorhersehen kann.

Wir hoffen, dass Ihnen dieser Beitrag bei der Auswahlentscheidung etwas behilflich sein wird. Wenn Sie dennoch unsicher sein sollten welches Rugged Notebook oder Tablet für Ihren konkreten Anwendungsfall die richtige Lösung ist, kontaktieren Sie gerne unsere Produktexperten.

Für weiterführende Informationen oder Bestellungen wenden Sie sich am besten an unser Sales Team via e-Mail: sales@ipc2u.de oder kontaktieren Sie uns direkt per Telefon: +49 (0)511 807 259 0